Graduierung auf die altenglische Art

Samstag, 17. November 2012

Gestern hatte ich die Gelegenheit das traditionelle England zu erleben, denn ich nahm als "observer" an der Graduierungszeremonie meiner Uni teil. Normalerweise ist es nur den Graduierten und deren Freunden und Verwandten gestattet, dort teilzunehmen, jedoch habe ich mit ein bisschen Selbstinitiative geschafft, mir einen Platz zu ergattern.
Es war ein super tolles Erlebnis, da sie hier noch ganz viel wert auf Tradition legen. Alle waren in Talaren und alten, traditionellen Roben gekleidet und eine Eskorte mit den Insignien der Uni schritt, begleitet von einer eigens dafür komponierten Fanfare, durch die Kirche. Die Zeremonie dauerte insgesamt knappe 2 Stunden und wurde nur durch Reden und dem Gesang des Chores unterbrochen. Das besondere an unserer Zeremonie ist, dass sie in der York Minster stattfindet. Das gibt dem ganzen noch einen ganz anderen Charme. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis! Für alle Interessierte: Hier ist das Promo-Video vom letzten Jahr!




Do you have some crack?

Freitag, 16. November 2012

Dafür, dass ich letzte Woche soviel für Uni machen musste, kann ich mich diese ganz entspannt zurücklehnen. Der Grund: Wir haben Reading Week. Das hat weniger etwas mit Lesen zu tun, sondern liegt vielmehr darin begründet, dass in dieser Woche die Graduierungen unserer Studenten stattfinden und die Dozenten dafür frei bekommen müssen.
Für uns internationale ist das natürlich eine super Gelegenheit um eine längeren Reise zu unternehmen. Einige sind nach London gefahren, andere haben sich in das raue Schottland gewagt. Ich ging sogar soweit und verließ für meinen Trip das heimische Großbritannien. Für mich und 8 meinen Freunden ging es nämlich für 5 Tage nach Dublin!!

Abgesehen davon, dass wir die nationale Pubkultur mehr als genossen haben, machten wir uns als waschechte Touris natürlich auch auf Entdeckungstour durch die Stadt. Dass darunter der Besuch einer Whiskey-Distillerie und des Guiness-Storehouses fielen, war natürlich nicht unsere Schuld. Ist schließlich irische Kultur ;)
Zudem führte uns unser Weg in das einzigartige Leprechaun-Museum, das uns mit dem berühmtesten Fabelwesen Irlands vertraut machte.
Einen Tag nutzen wir aber auch, um der Stadt zu entfliehen und uns die wunderschöne Landschaft Irlands anzusehen. 
Dass wir davon nicht allzu viel mitbekamen, lag aber nicht an unseren Busfahrer, sondern an dem superdicken Nebel, der uns eine Sicht von 10m erlaubte. Demenstprechend erlebten wir die irische Küste von ihrer schönsten/typischen Seite - mit ganz viel Wind (und wenn ich ganz viel sage, meine ich gaaaaaanz viel) und Regen. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Zu den Iren kann man sagen, dass sie ein witziges Englisch sprechen, welches ich teilweise sogar besser verstand als den Yorkshire-Accent. Auch wenn man etwas gestutzt hat, als man gefragt wurde, ob man "craic" (ausgesprichen crack) hätte?  Dass es sich dabei um das gällische Wort für "fun" (also Spaß) handelt, erfuhr ich natürlich erst später -.-
Alles in allem, kann man sagen, dass sich der Ausflug mehr als gelohnt hat und es super war, um mal von Uni abzuschalten.

Achso, studieren tu ich hier übrigens auch noch...

Dienstag, 6. November 2012

Ja, ich habe gerade mein erstes Essay abgegeben!! Anders als in Deutschland muss man für den Abschluss eines Kurses eine schriftliche Arbeit abgeben, die jedoch nicht mit dem Umfang einer Hausarbeit zu vergleichen ist.  In meinem Screenwriting-Kurs muss ich zum Beispiel ein Essay (3.000 Wörter) und ein Portfolio einreichen, während sich mein History Kurs aus den Noten eines Critical Reviews, einer Presentation und einem Research Paper zusammensetzt. In meinem Media Kurs ist es noch einmal ganz anders. Dort muss ich ein Essay mit 3.500 Wörtern einreichen und danach eine group presentation halten.
Viele meiner Freunde bekommen ihre Noten jedoch auch durch poster presentations, exams oder regelmäßige Tests.
Das Einreichen erfolgt komplett online über eine Moodle-Plattform, auf der wir auch sämtliche Informationen für unsere Kurse finden. das System funktioniert super und erspart uns und vor allem den Dozenten eine Menge Papierkram. Wir haben sogar die Möglichkeit über die Plattform unsere Assignments nach Plagiaten durchsuchen zu lassen, falls man vergessen haben sollte, etwas zu zitieren. Das nenn ich mal toll.
Die Benotung erfolgt meist innerhalb von 3-4 Wochen und ist online einsehbar. So ganz sicher bin ich jedoch noch nicht, wie die Noten hier ausfallen werden.Es gibt hier meist nur Prozente statt einer Note. Verwirrend daran ist, dass 100% nicht gleich eine 1,0 bedeuten. Man hat mir gesagt, dass man sehr, sehr stolz auf sich sein kann, wenn man 70% erreicht, da das hier mit die beste Note ist, die du bei Essay bekommen kannst. Sie ist dann etwa gleichzusetzen mit einer 1,0. Verwirrend....

Man sollte sich auf jeden Fall genug Zeit für das Verfassen der ganzen Assignment lassen. Die Bibliothek heißt hier "Fountains learning centre" und wurde 2011 komplett erneuert und fügt sich mit ihrem Glas und Stein Fassade perfekt in den Neubau ein. Sie ist super ausgestattet und du bekommst fast immer die Bücher, die du brauchst. Von der wichtigsten Lektüre sind immer mehrere Exemplare vorhanden oder es ist als E-Book verfügbar. Viele Bücher haben auch nur einen 7-day loan, sodass man diese nach spätesten 7 Tagen wieder zurückgeben muss. Auf den insgesamt 3 Stockwerken gibt es ziemlich viele Arbeitsplätze mit Computern oder extra Bereiche für Gruppenarbeit (große Tische, fatboys an jeder Ecke..) . Interessant ist außerdem, dass der erlaubte Geräuschpegel von Etage zu Etage abnimmt.
Ich verbringe definitiv mehr Zeit in der Bibliothek als ich es in Deutschland getan habe und da ich mich jetzt an meine nächsten beiden assignments setzen muss, wird sich das so schnell wohl auch nicht ändern.

Wasser, gaaanz viel Wasser!!!

Sonntag, 4. November 2012

Gestern gab es mal wieder einen Ausflug, der uns England näher bringen sollte.(ok, ich gebs zu, dieses Mal war es eher eine "von-dem-Unistress-entspannen-Trip" ). Es ging nach Bridlington bzw. Flamborough, zwei Städte direkt am Meer. 
Und es war einfach herrlich. Raus aus der Stadt udn rein in die Natur. Flamborough ist Teil eines Nationalparks bzw. ein Vogelschutzgebiet. Da die Hauptsaison schon vorbei ist, hatten wir das Vergnügen, nur mit wenigen Leuten diesen Anblick (siehe Bild) teilen zu müssen, bei dem uns trotz kalten 5°C warm ums Herz wurde. Der Nachteil war jedoch, dass auch fast keine Geschäfte mehr geöffnet hatten. Also ging es zurück in das belebte Bridlington, nicht ganz so schön, aber bedeutend mehr Möglichkeiten etwas anderes als Strandspaziergänge zu unternehmen, zum Beispiel eine Runde Karussel fahren am Hafen...
Zum Glück gab es aber auch noch einen normal aussehenden Hafen und der war bei Sonnenuntergang noch schöner. 
Es war auf jeden Fall ein toller Tag, an dem man endlich einmal von Uni abschalten konnte. Im Moment sind die ersten Essays fällig, was uns in letzter Zeit schon öfters einige Schichten in der Uni-Bib gekostet hat. Aber wir sind hier ja schließlich auch in erster Linie zum Studieren. Da darf man sich nicht beschweren. 
Das nächste Mal gibts auch mal nichts über diverse Ausflüge, versprochen. Sonst denkt ihr noch alle, ich mach hier nur Urlaub. ;)